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holzbau_kunst Vorstand

Am 7. März, ab 11 Uhr, finden die holzbau austria Architekturgespräche in Niederösterreich statt. Ort ist das Forum 21 im mehrfach ausgezeichneten Firmengebäude der Firma Blaha in Korneuburg. Architektur, Handwerk und Ökologie sind untrennbare Partner, wenn es um gute Baukultur geht.

6 Architekten*innen präsentieren 6 herausragende Holzbauten und erläutern die Geschichten hinter den Gebäuden sowie spezielle Herausforderungen in Umsetzung und Materialität. Außerdem stehen Experten der Projektpartner und aus den Holzbaubetrieben für Fragen zur Verfügung.

Eingeladen sind Architekten, Tragwerksplaner, Bausachverständige, Bauverwaltungen, Hochschulen und Holzbaubetriebe. Die Teilnahme zu dieser hochkarätigen Veranstaltung ist kostenfrei. Der gemütliche Ausklang lädt zu spannenden Gesprächen.

Ein besonderer Dank gilt der Firma Blaha, welche als Gastgeberin nicht nur die Räumlichkeit, sondern auch die kulinarische Begleitung offeriert, sowie den Leistungspartnern der holzbau austria, die diese Veranstaltung als Projektpartner unterstützen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Matthias Ammann, holzbau austria

Programm

11:00 Führung Blaha Ausstellungswelt

11:45  Buffet

12:30  Begrüßung

12:45 Neubau Zentrale Tiroler Versicherung

13:20 Innovation versus Irritation

13:55 Free City

14:30 Black Beauty

15:05  Kaffeepause

15:30 Arcus City

16:05 Am Hirschengrün

16:40 Zusammenfassung

17:00 Gemütlicher Ausklang


Hinweis zur Anfahrt Forum 21:
die Navi-Adresse lautet:
Klein Engersdorfer Straße 100, 2102 Bisamberg
Link zur Website



Neubau Zentrale Tiroler Versicherung

Mit dem Neubau der Zentrale schafft die Tiroler Versicherung ein Vorzeigeprojekt in puncto ökologischer und nachhaltiger Bauweise, geplant und realisiert wird das Gebäude von DIN A4 Architektur. Der Standort der Tiroler Versicherung an der Ecke Wilhelm-Greil-Straße / Gilmstraße in Innsbruck, soll flächenmäßig ausgeweitet werden: zukunftsweisend, energieeffizient und mit einem hohen Anteil an regionalen Baustoffen sowie einem möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck. Durch die innerstädtische Lage genießt die Zentrale der Tiroler Versicherung einen besonderen Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung. Sie stellt damit jedoch auch hohe Anforderungen an die stadträumliche Qualität des geplanten Objektes.

Architektur – Der Entwurf setzt auf eine klare Verbindung zum öffentlichen Raum und schafft darüber hinaus eine vielversprechende, großzügige Arbeitswelt im Inneren. Neben Büroräumlichkeiten, Kundenbüro und Ausstellungbereich finden im Neubau künftig mehrere kleine Geschäftsflächen Platz. In den Untergeschoßen sind eine Tiefgarage sowie Technik- und Lagerflächen untergebracht.

Durch den umfassenden Einsatz des natürlichen Baumaterials Holz ist die Herstellung des Gebäudes besonders ressourcen- und umweltschonend.

Die Holzhybridbauweise mit einer die massive Treppenhäuser umrahmenden Tragkonstruktion aus Holz in Verbindung mit Brettschichtholzdecke und -wänden ökologisiert und beschleunigt den Bauablauf beträchtlich.

Die bis zu acht Meter langen Fassadenelemente sin werkseitig gefertigt und werden auf der Baustelle lediglich noch passgenau montiert. Träger und Stützen bestehen aus Buche Furnierschichtholz, diese garantieren eine hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht und reduzieren so den Materialverbrauch. Die Kombination von Baubuche, Brettsperrholzplatten im Verbund mit Stahlbetonkernen und einer witterungs- und brandbeständigen Außenfassade ermöglicht schließlich die Herstellung des ersten Tiroler Hochhauses aus Holz.

Das Konzept einer innerstädtischen Grüninsel sieht einen Gartenbereich im offenen Hof vor, der über die vertikale Fassadenbepflanzung mit den abwechslungsreichen Grünflächen auf den Terrassen und Dächern verbunden ist – es entstehen hochwertige Freiräume. Großer Wert wird auch auf eine angenehme Raumakustik, Schallschutz und auf thermische Behaglichkeit gelegt.

Neubau Zentrale Tiroler Versicherung (A)
Projektpartner: Theurl
Architektur: DIN A4 Architektur
Holzbau: Holzbau Saurer
Referent: DI Conrad Messner
Fotos: DIN A4 Architektur





Wohnhaus Gedersdorf

Am Donaustrom und am Verkehrsstrom: das Holzhaus im Kremstal.

Fernblick ins Grüne, Alleinlage, so stellen wir uns den optimalen Bauplatz vor. Die Realität sieht hier anders aus und klingt vor allem ganz anders. Im Jahr 2002 hat Hochwasser die B35 vor dem Grundstück unterspült und Keller geflutet. Heute rauscht zweimal täglich zur Rushhour der Verkehr vorbei, rund 6.000 Fahrzeuge pro Tag. Eine echte Herausforderung für den Holzbaumeister.

Die Lösung: Präzise Planung mit nachwachsenden Ressourcen.

Idyllisch im Kremstal gelegen, die Eltern nebenan – der ideale Baugrund für die Familie mit Kindern. Die Herausforderung: die Lage des Grundstücks an der Hauptstraße mit Schwerverkehr und die Widmung im Altortgebiet. Die Lösung ist ein geschlossener Baukörper, an dessen Außenwand Pflanzen nach oben klettern, zusammen mit dem Laubengang die natürlich lebendige Grüninsel im Grau der täglichen Autokolonnen. Beton beschränkt sich auf den erdberührten Bereich und die frei bewitterten Flächen an den Grundgrenzen. Im Westen der überdachte Einfahrtsbereich mit Eingang, im Osten die Terrasse mit Lichthof. Das biodiverse Gründach als Wasserreservoir, die Zisterne als Speicher gegen Trockenheit, für die Pflanzen im Hof und straßenseitig.

Das Gestaltungskonzept folgt einer Idee: Licht rein, Lärm raus!

Tageslicht erreicht das Erdgeschoß aus dem Nordwesten, die großzügige Raumhöhe mit großen Fensterflächen bringt indirektes Licht ins Innere. Straßenseitig nur Nebenräume, Wohnräume lärmgeschützt Richtung Garten, Schlafräume im Obergeschoss mit Blick auf die Ausläufer der Lössterrassen des Wagrams.

Das Beste aus dem Wald für das beste Zuhause der Welt:

Natürliche Gemütlichkeit und Reduktion auf Wesentliches als klare Planungsmotive. Holzfaserdämmung von Steico und Holzbauelemente von Stora Enso machen das Zukunftsbauwerk komplett. Hier folgt das Design klar der Vorgabe des familiären Generationengedankens: Eine innovative, nachhaltige und naturverbundene Ruhezone direkt an der Straße wegweisend gebaut.

Gebaut wie geplant. Und das so genau wie nie zuvor.

Was selbstbewusst klingt, ist primär ressourcen-, zeit- und budgetbewusst. Der durchdachte und detailliert geplante Holzbau ist ein Unikat, eingebettet in die geschlossene Dorfstruktur. Durch präzise Planung mit sensiblem Ressourceneinsatz und konstruktivem Weitblick wurden CO2 plus Bodenverbrauch minimiert. Das Ergebnis: 68 % Entsiegelung im Vergleich zum nicht erhaltenswürdigen Bestandsgebäude. Weil in heimischen Wäldern pro Sekunde ein Kubikmeter Holz wächst, ist dieses Haus in unter vier Minuten gewachsen. Die Bauzeit nicht mitgerechnet.

Innovation versus Irritation, Wohnhaus Gedersdorf / Kremstal (A)

Projektpartner: Steico und Stora Enso
Architektur und Referent: Paul Heidenreich Planen Bauen
Holzbau: H&K Holzbau
Foto: Paul Heidenreich





Free City

In der malerischen Stadt Freistadt steht ein architektonisches Wahrzeichen: das Projekt „Free City“. Der Name spiegelt nicht nur den Standort wider, sondern verkörpert auch die Vision einer energieautarken und unabhängigen Zukunft.

Das „Free City“-Projekt verfolgte das Ziel, in rekordverdächtigen zehn Monaten ein nachhaltiges und innovatives Gebäude mit Platin-Zertifizierung gemäß den Standards der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft zu schaffen. Es soll nicht nur ein Gebäude sein, sondern auch Transparenz und Innovationskraft demonstrieren, umweltbewusstes und zukunftsorientiertes Bauen repräsentieren und als inspirierendes Beispiel für innovative Architektur und nachhaltige Praktiken dienen.

Effektives Projektmanagement ist entscheidend, um Kosten, Termine und Qualität zu sichern. Agile Managementmethoden wurden eingesetzt, um Herausforderungen proaktiv zu bewältigen und das Projektziel nicht aus den Augen zu verlieren. Dies ermöglichte schnelle Reaktionen auf unerwartete Herausforderungen und innovative Lösungen, um zeitlichen und qualitativen Ansprüchen gerecht zu werden.

In der Entwurfsphase wurde fortschrittliche Integration von Statik und BIM genutzt, um eine effiziente Planung zu gewährleisten. Die Gebäudehülle wurde strategisch gestaltet, um optimale Lichtdurchflutung und eine integrierte Photovoltaikanlage zu ermöglichen. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Akustik gewidmet, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

„Free City“ wurde entwickelt, um ein innovatives, ökonomisches und ökologisches Gebäude zu sein. Die Fassade integriert effiziente Photovoltaikanlagen, und im Innenbereich fusionieren Licht- und Akustikelemente zu multifunktionalen Körpern. Die flexible Raumaufteilung betont die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit des Gebäudes.

Die technische Planung umfasste die Implementierung einer Betonkernaktivierung im Untergeschoss und Erdgeschoss zur Steigerung der Energieeffizienz. Innovative Technologien wie effiziente Wärmepumpen und Module wurden verwendet, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Die von den Photovoltaikanlagen erzeugte Energie wird zur Speisung der Heizungsanlage genutzt, was zu einer ganzjährigen energetischen Autarkie führt. „Free City“ setzt neue Maßstäbe in Energieeffizienz, Komfort und Gesamtarchitektur durch fortschrittliche Planung und nachhaltige Technologien.

Free City | das neue energieautarke, nachhaltige Headquarter von neoom, Freistadt (A)

Projektpartner: KLH
Architektur: Cadus
Totalunternehmer: Swietelsky
Holzbau: Weissenseer Holz-System-Bau
Referent: Johannes Zechmeister
Fotos: Martin Pröll





Black Beauty

Die „Black Beauty“ Geschichte begann in Bad Waltersdorf östlich von Graz, als der Bauherr beschloss, ein kosteneffizientes, innovatives und elegantes Holzhaus mit Backraum Architektur zu errichten. Auf einer steilen Parzelle am Dorfrand gelegen, betreute Andreas Etzelstorfer den gesamten Bauprozess bis zur Schlüsselübergabe.

Das Haus auf der steilen Parzelle hat Betonstützmauern für die extreme Hanglage, während der Rest als aussenliegender Skelettbau konstruiert ist. Die Fassade folgt einem strengen Raster, das die Standardbreite der Wandelemente berücksichtigt, was zu ästhetischer Qualität bei Kosteneffizienz führt.

Mit einem kleinen Fußabdruck präsentiert sich das Haus geschlossen auf der Nordseite und schwebend auf der Südseite. Die hochwertige Verglasung öffnet den Wohnraum zur Weite des Tals und lässt Tageslicht eindringen.

Innen sorgen helle Möbel, schwarze Beleuchtung und dunkle Möblierungen für Kontraste. Diskrete Spots erhellen die Räume am Abend. Der Boden, in der Farbe des naturbelassenen Betons, wurde durch Schleifen und Verschließen der Luftporen mit Feinstaub für eine effiziente Bodenheizung vorbereitet.

Das Haus in Bad Waltersdorf zeigt, dass eine warme Architektur minimalistisch sein kann. Der einfache Grundriss bietet räumliche Komplexität, und die Vielzahl der Blickbezüge lässt die Wohnfläche größer erscheinen. Aufenthalts- und Schlafräume sind im Erdgeschoss, eine offene Galerie verbindet die Geschosse. Die Terrasse im Westen wird durch das offene Feuer im Kamin zu einer natürlichen Verlängerung des Innenraumes.

Sorgfältige Planung ermöglichte das nahtlose Einpassen von Schränken und Türen in die Wände.
Die präzise Ausführung der Türen durch CNC Fräsen im Innenausbau zeigt den Einsatz von modernen Technologien. Andreas Etzelstorfer verleiht selbst preisgünstigeren Materialien aus dem Industriebau eine zurückhaltende Eleganz, und die perfekte Integration von VELUX Fenstern im Wellblechdach ist ein Beispiel dafür.

Black Beauty, Bad Waltersdorf (A)

Projektpartner: Velux
Architektur: Backraum
Holzbau: Zimmerei Nistelberger
Vortragender Architekt: DI Andreas Etzelstorfer
Fotos: Christoph Panzer





Arcus City

Mit „Timber Praha“ entwickelt UBM Development Tschechiens erste nachhaltige Apartmenthäuser in Holzbauweise. Die 62 Wohneinheiten sind Teil des Wohnkomplexes „Arcus City“, einer Anlage mit insgesamt 270 Wohnungen, zehn Einfamilienhäusern und fünf Einkaufspassagen im schnell wachsenden Prager Stadtteil Stodulky. Die Häuser bieten durch den Einsatz von Geothermie, Wärmepumpen und Photovoltaik höchste Energieeffizienz im Betrieb. Die vom österreichischen Unternehmen ELK produzierte Holzkonstruktion besteht aus massiven CLT-Paneelen für die tragenden Innenwände und Decken, die Außenwände der Fassade sind in Holzrahmenbauweise ausgeführt.

Die 62 Wohnungen sind zwischen 39 und 110 Quadratmeter groß. Timber Praha strebt eine Zertifizierung nach BREEAM Excellent und einen Energieausweis der sparsamsten Kategorie A an.

Arcus City – Timber Praha, Prag (CZE)

Projektpartner: Pfeifer Timber und UBM Developement
Architektur: UBM Developement
Referenten: Daniel Vince (Projektleitung Timber Construction UBM Developement) / DDI Bernd Gusinde (Produktmanagement Pfeifer Group)
Holzbau: ELK BAU
Fotos/Renderings: UBM Developement





Am Hirschengrün

Die Geschichte des Hotels „Zum Hirschen“ in der Salzburger Elisabeth-Vorstadt reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. 1830 erwarb die jetzige Eigentümerfamilie den Gasthof. In der nunmehr 11. Generation renovieren Katharina und Nikolaus Richter-Wallmann das Hotel und erweitern es mit moderner Architektur. Unter dem Namen „Am Hirschengrün“ errichtet Dietrich | Untertrifaller mit LP architektur neben dem kernsanierten Hotel mit 120 Zimmern/ Suiten, Spa und Fitnessraum, auch einen Wohnbau mit 42 Wohnungen und einer Tiefgarage. Der historische Bestand wurde entkernt, generalsaniert und um einen An- und Zubau erweitert. Das alte Hotel erhielt nicht nur sein ursprüngliches Mansardendach zurück, es mussten Holztramdecken ausgestaucht und verstärkt werden. Trotz dessen wurde behutsam mit dem Bestand umgegangen, so dass geschichtliche Räume in ihrer Ursprünglichkeit erhalten geblieben sind. Eine transparente Brücke im 3. Stock verbindet den Bestand mit dem Neubau. Ein altes Stallgebäude im Innenhof wurde tiefgreifend zu sechs Maisonetten-Garten-Studios saniert. Der Innenhof mit Blütengarten, Nutzgarten, Spiellandschaft und Freiflächen bietet Hotelgästen und Bewohner:innen eine grüne Oase der Erholung und Entspannung. Der sechsstöckige Wohnbau schließt direkt am Hotel an. Die Wohnungen sind zwischen 40m² und 70m² groß und verfügen jeweils über eigene Freifläche.

Die Erdgeschosszone wird mit zwei durchgesteckten Atelierwohnungen belebt, wo straßenseitig die repräsentativen Ateliers und zum ruhigen begrünten Innenhof die Wohn- und Schlafräume angeordnet sind. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird der neue Hotelbereich sowie der Wohnbau in Holz-Hybridbau-weise ausgeführt. Seine prägnante Holzfassade setzt zeitgemäße Akzente im Stadtbild. Ein Deli im Erdgeschoss macht „Am Hirschengrün“ zum Ort für alle Salzburger:innen. Das Besondere an dem Projekt ist, neben der zentralen, urbanen Lage und dem Potenzial für Grünraumqualität, der historische Bestand des Hotels. Diesen in seiner Qualität zu erhalten, ihn weiterzudenken und mit neuen zeitgemäßen Antworten zu ergänzen und somit den Stadtteil der Elisabeth-Vorstadt städtebaulich aufwerten.

Am Hirschengrün, Salzburg (A)

Projektpartner: THEURL
Architektur: Dietrich|Untertrifaller Architekten mit LP architektur
Holzbau: Zimmerei-Holzbau Burgschwaiger
Referentin: Arch. DI Doreen Rehmer-Jeitler
Fotos: Dietrich|Untertrifaller


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